Zeichnen, sinnliches Erfahren meiner Innen – und Aussenwelt? Vergnügen? Bleistift und Buntstift tasten sich über verschiedene Flächen. Sie hinterlassen Spuren und ihre Geschichten. Ich vergesse mich in Betrachtungen. Lasse mich überraschen von visualisierten Umsetzungen. Das Tun bekommt Flügel.
Zeichnen so anstrengend?
Über das viele Denken verliere ich manchmal den Kontakt zum Blatt, zum Objekt und mir selbst. Leicht treibt es mich weg, abwesend verweile ich in Gedanken im Aussen oder Innen. Verwirrend und gleichzeitig befreiend. Ungeduldig weil zu langsam, nicht sehr mutig und ängstlich den Strich zu versauen. Zaghaft aber wüst und wild möchte ich sein. Zeichnen ist konzeptuelle Arbeit, verlangt nach Entscheidung, nach Reduktion und Sprache in selbstentwickelten Notationen. Struktur und Anarchie verlieren sich oft im Chaos der Striche, Flächen. Proportionen reiben sich. Licht und Schatten, Dunkel und Hell fordern mich heraus. Zeichnen heisst sich einzulassen, sich zu konzentrieren, bedeutet Lust Neues zu entdecken und sichtbar zu machen.
Ruhe und Aufbruch
Ich geniesse Ruhe und Konzentriert – Sein. Sie bringen mich zurück zum Zeichnen. Unscheinbares, Vergängliches und Verwesendes nehme ich zunehmend anders wahr. Die neuen Erfahrungen nisten sich in mein Bewusstsein ein, besetzen geistig wie physisch mein Atelier und suchen Wege sich auf verschiedene Weise in meiner Arbeit zu manifestieren. Auf der Suche nach neuen visuellen Formulierungen fasziniert vermehrt das Wertloses und tritt in Verbindung mit anderen Systemen. Sammlungen von Ideen, Materialien und Skizzen bilden die Ausgangslage für grosse Bilder.