Berlin und seine Gartenkultur

Gartenbesuche in Berlin

Meine Wanderungen durch Berlin schieben sich mehr und mehr in den Spätherbst und frühen Winter. Die Gärten sind ausgestorben, Menschen kaum mehr zu finden. Rückzug. Ich konzentriere mich vermehrt auf öffentliche urbane Gartenmodelle, auf Integrationsmodelle und Community Gärten. Die sind meist in halb-öffentlichen Anlagen zu finden und daher zugänglich für alle.

Berlin ist eine Stadt der Innenhöfe, sie verbinden und schliessen aus, schützen und empfangen, aber nicht einzelne Menschen, sondern meist ganze Gemeinschaften. Abends werden die Tore um 22 Uhr oft geschlossen, auch die Hackeschen Höfe schliessen ihre Tore um diese Zeit. Bei meinen Besuchen habe ich auch private Gartenanlagen gefunden. Die bestehen vor allem in selbst oder genossenschaftlich organisierten Höfen, wie z.B. an der Ackerstrasse 18 oder der Lindenstrasse 91.


Die Jahreszeit bringt dunkle lange Tage mit sich. Das heisst, den lichten Tag gut zu organisieren. Zur Dunkelheit gesellt sich das Vergängliche, Verwesende und Unscheinbare. Das Zurückziehen, In-sich-kehren, Verwesen. Die Natur spiegelt mir die Vergänglichkeit, unausweichlich.

Gespräche über den Garten und das Gärtnern im Winter. Über Ressourcen, die im Winter durch das Wegfallen der Gartenarbeit frei werden, sprach ich unter anderem mit Frau Choudhuri von SoulGarden Berlin. «Der Winter ist fürs Stricken die perfekte Jahreszeit», oder «Die Gartenarbeit hört nie auf, es gibt keinen Winter mehr in Berlin».

Der Garten im Winter strahlt eine Ruhe und Gelassenheit aus. Das Vergängliche, das Verwesende und Unscheinbare fesselt mich immer mehr.